Vertrauen der Kunden zahlt sich aus

35. Vertreterversammlung der Raiffeisenbank Arnstorf eG

Erfreulicher Geschäftsverlauf, positive Zuwachsraten

Dass auch in diesem Jahr keine Mitgliederversammlung stattfinden konnte, ist der Pandemielage geschuldet. Dabei hätte Direktor Wilfried Pex gerne über die aktuelle Entwicklung der Raiffeisenbank Arnstorf im großen Rahmen berichtet. Denn trotz der widrigen Rahmenbedingungen mit immer neuen Regularien, Niedrigzinspolitik und nicht zuletzt Corona, hat die immer noch eigenständige Genossenschaftsbank in vielen Bereichen überdurchschnittliche Zuwachsraten und beschert den Mitgliedern erneut 2,5 Prozent Dividende auf ihre Geschäftsanteile. Gerade in Zeiten der Bankenfusionen ist die Raiffeisenbank Arnstorf schon fast ein Exot auf dem Finanzmarkt. Doch es ist wohl der Geschäftspraktik der beiden Vorstandsvorsitzenden Wilfried Pex und Martin Salzberger  geschuldet, die vor allem in der Region, für die Region mit vertrauensvoller Zusammenarbeit
und weniger mit spekulativen Geschäftsgebaren mit Privat- und Geschäftskunden zusammenarbeitet. Allerdings betonte Direktor Pex im Rahmen der Vertreterversammlung, dass es eine Mannschaftsleistung ist, dass die Mitarbeiter trotz Coronawidrigkeiten immer ein Ohr für die Kunden hatten und mit dem Aufsichtsrat eine vertrauensvolle Basis vorhanden ist.

Bank hat nun 5.619 Eigentümer

Den „uneingeschränkten Prüfungsvermerk“ von der genossenschaftlichen Aufsicht zu erhalten ist nicht selbstverständlich. Betrachtet man die aktuellen Zahlen aus dem abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020, gibt es aber auch keinen Stein des Anstoßes. 128 neue Mitglieder konnten gewonnen werden. Damit gibt es 5619 Eigentümer der Raiffeisenbank Arnstorf.
Die Bilanzsumme hat sich um 6,7 Prozent auf 341,5 Millionen Euro erhöht. Der Run auf Immobilien ist ungebrochen, das spürt auch die Raiffeisenbank Arnstorf anhand der Nachfrage an Darlehen. Das gesamte Kundenkreditvolumen steigerte sich um 5,9 Prozent und beträgt nun 240 Millionen Euro. Den dauerhaft niedrigen Zinsen geschuldet, lohnt sich das klassische Sparen für Bankkunden nicht mehr. Dennoch wuchs das Volumen an Kundengeldern um 2,6 Prozent auf 247,3 Millionen Euro. Da die Raiffeisenbank Arnstorf bislang von Privatkunden keine Negativzinsen auf Erspartes verhängt, beobachtet die Bank, dass auch „Fremdkunden“ ihr Geld deshalb bei der Arnstorfer Genossenschaftsbank „parken“. „Allerdings werden wir es uns wohl nicht mehr lange leisten können, keine Negativzinsen von Privatkunden zu verlangen“, machte Pex deutlich. Die Überlegungen dahingehend würden immer lauter, zumal die Bank selbst mit ihren Anlagen kaum mehr Gelder erwirtschaften kann. Sorge bereitet der Bankenführung die steigende Inflationsrate, die aktuell sogar bei 3,8 Prozent liegt. Das vernichte Vermögen. Deshalb rate er den Bankkunden mit den Beratern wegen Geldanlagen zu sprechen. „Denn es gibt sie durchaus, die passende Anlage. Nichts zu tun, ist der falsche Weg“, mahnte Pex.

Warengeschäft und das Factoring florieren

Bei den Verbundpartner, wie Versicherungen Bausparkassen oder Union Investment, hat sich das Anlagevermögen zwar nicht so stark entwickelt, wie in den Vorjahren, dennoch konnte eine  Steigerung von 5,9 Prozent auf 674 Millionen Euro verzeichnet werden. Positive Nachrichten hat der Bankdirektor auch in Sachen Warengeschäft, das nun wieder um 7,4 Prozent gestiegen ist und 8,4 Millionen Euro umfasste. Auch die Factoringabteilung kann gute Zuwächse verzeichnen und die Windkraftanlage hat satte Umsätze erwirtschaftet. Summa summarum sei 2020 ein erfolgreiches Geschäftsjahr gewesen. Hier galt der Dank der Vorstandsvorsitzenden den Mitarbeitern, die sich von Corona nicht ausbremsen ließen. Zudem könne die Bank keinen Anstieg an Insolvenzen von Privat- oder Geschäftskunden verzeichnen. Bislang kämen die Kunden gut durch die Corona-Krise. In Zahlen ist der Erfolg auch zu bemessen. Der  Bilanzgewinn liegt bei 234118 Euro, was eine Dividende auf die Geschäftsguthaben von 2,5 Prozent ermöglicht. Die übrigen Gelder werden den Rücklagen zugeführt. Mit 36,2 Millionen Euro verfügt die Raiffeisenbank Arnstorf damit über eine gute Eigenkapitalausstattung. Auch die Gemeinden, die im Geschäftsgebiet der Raiffeisenbank
Arnstorf liegen (Arnstorf, Roßbach, Simbach, Malgersdorf und der Baumarkt Gergweis/Osterhofen) können sich freuen. 439.000 Euro Gewerbesteuer muss die Bank entrichten. „Eine Steuer, die wir gerne zahlen, weil wir sehen, wie sinnvoll die Gelder verwendet werden“,bekräftigte Pex. Am Ende seiner Rede versäumte er nicht an zwei Verstorbene zu erinnern, die eng mit der Bankengeschichte verwoben sind. 42 Jahre war Michael Bär ein Pfeiler der Raiffeisenbank Arnstorf, bis 2009 wirkte er maßgeblich als Direktor an der positiven Entwicklung mit. Großen Sachverstand attestierte die Bank Innenrevisor Rainer Lukas, dem ebenso ein ehrendes Gedenken zuteilwurde. Die Abwicklung der gesetzlichen Regularien oblag Aufsichtsratsvorsitzendem Georg Bauer, der auch die statutarischen Notwendigkeiten, die eine Vertreterversammlung mit sich bringt, souverän erfüllte. Einstimmig bewilligten die Vertreter den Vorschlag zur Gewinnverteilung. Turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat schied Georg Bauer aus, doch seine Wiederwahl erfolgte
ebenso ohne Gegenstimme.

Vorbereitungen auf die Vertreterwahlen 2022

Da 2022 wieder Vertreterwahlen stattfinden, mussten Mitglieder aus den Geschäftsbereichen in den Wahlausschuss gewählt werden.

Diese Aufgabe übernehmen
Günther Moosburner, Arnstorf,
Anton Sporrer, Niedereck, Johannes
Schimpfhauser, Malgersdorf, Erwin
Frank, Mariakirchen, Klaus Abstreiter,
Münchsdorf, Anton Bauer,
Roßbach und Margarete Bichler,
Pörndorf.


Das Zahlenwerk vor Augen lobte Bürgermeister Christoph Brunner die Raiffeisenbank Arnstorf als verlässlichen Finanzpartner für Wirtschaft und Privatkunden. Es sei eine gebündelte Kompetenz, die immer wieder für positive Zahlen sorgt. Das Vertrauen der Kunden schlage sich in der stetig guten Entwicklung nieder. Natürlich brachte er seine Freude über den satten Gewerbesteueranteil zum Ausdruck und sprach dabei auch im Namen seiner ebenfalls anwesenden Amtskollegen aus Roßbach und Simbach, Ludwig Eder und Anton Sporrer.

Von Angelika Gabor